So gelingt gute Kommunikation im Bett

Veröffentlicht am 20. April 2023 von Natalia
So gelingt gute Kommunikation im Bett
Für alle Beziehungen in Alltag, Beruf, Familie oder Freundeskreis gilt, dass eine gute Kommunikation das A und O ist. Die Liebesbeziehung bildet da keine Ausnahme. Eine harmonische und vertrauensvolle Paarbeziehung, in der beide ihre Wünsche und Vorlieben frei ausdrücken können, ermöglicht ein besseres gegenseitiges Verständnis und mehr Zufriedenheit.
In einer Beziehung gibt es immer wieder Themen, die man sich scheut, dem anderen gegenüber anzusprechen. Lässt man diese Themen einfach unter den Tisch fallen, können Missverständnisse und Frust entstehen. Und diese negativen Gefühle vergisst man nicht so leicht.
Ein Thema, bei dem es vielen Paaren schwer fällt, offen zu kommunizieren, ist das gemeinsame Sexleben. Das LOVE Team gibt Ihnen als Experten-Team für Lust und Liebe in diesem Artikel eine Zusammenfassung über die besten Methoden, wie eine gute Kommunikation im Bett gelingen kann. Wie kann ich meine eigenen Bedürfnisse klar ausdrücken? Und wie kann ich die Bedürfnisse von Partnerin bzw. Partner besser verstehen? Wie schaffe ich optimale Rahmenbedingungen für eine offene Kommunikation? Und wie gehe ich mit Uneinigkeiten und Missverständnissen um?
Fakt ist: Mit einer guten Kommunikation im Bett stärken Sie nicht nur grundsätzlich die Kommunikation in Ihrer Beziehung, sondern auch die Zweisamkeit.

Die Bedürfnisse von Partnerin oder Partner verstehen

Für eine gute Kommunikation im Bett ist aktives Zuhören sehr wichtig. Indem Sie die Bedürfnisse und Gefühle von Partnerin oder Partner verstehen und die persönlichen Grenzen respektieren, bringen Sie Ihre Beziehung, in der in der Vergangenheit möglicherweise zu wenig kommuniziert wurde, wieder auf den richtigen Kurs.

Lernen, richtig zuzuhören

Beim aktiven Zuhören geht es darum, sich aufmerksam dem Empfinden, den Freuden und Frustgefühlen von Partnerin und Partner zu widmen und sich Mühe zu geben, diese zu verstehen.

  • Empathie: Indem Sie sich in die andere Person hineinversetzen, können Sie die Gefühle der anderen Person besser verstehen.
  • Körpersprache: Zeigen Sie auch mit Ihrem Körper, dass Sie offen für das Gesagte sind. Schauen Sie ihm oder ihr in die Augen, lächeln Sie, machen Sie ermutigende Gesten und drücken Sie mit Ihrer Körpersprache Ihre Unterstützung aus. Vermeiden Sie alle Gesten und Bemerkungen, die Ungeduld und Ablehnung ausdrücken könnten (Seufzen, Augen verdrehen, Arme vor der Brust kreuzen usw.).
  • Ausdruck: Es kommt auch immer darauf an, wie etwas gesagt wird. Indem Sie zum Beispiel das Gesagte in eigenen Worten umformulieren, zeigen Sie, dass Sie aufmerksam zugehört und verstanden haben, was gesagt wurde.

Offene Fragen stellen

Offene Fragen sind Fragen, die nicht einfach mit einem Ja oder einem Nein beantwortet werden können. Indem Sie offene Fragen zu intimen Themen stellen, locken Sie Partnerin oder Partner aus der Reserve und erfahren mehr über die wirklichen Vorlieben, Wünsche und Gefühle.

  • Fragen Sie nach dem Wie, Warum oder Wann und geben Sie Partnerin oder Partner auf diese Weise Hilfestellung bei der Beantwortung der Fragen. Je genauer Sie nachfragen, desto detaillierter fällt auch die Antwort aus.
  • Bei Fragen mit suggestivem Charakter geben Sie schon eine Richtung für die Antwort vor. Daher sind solche Fragen nicht empfehlenswert. Am besten geben Sie in Ihrer Frage nichts über Ihre eigene Einstellung zum Thema preis, sondern bleiben möglichst neutral, sodass Ihr Partner oder Ihre Partnerin die Antwort frei formulieren kann - ohne das Gefühl zu haben, von Ihnen beeinflusst worden zu sein.
  • Stellen Sie Ihre Fragen nicht während oder kurz vor dem Liebesspiel. Warten Sie lieber einen passenden Moment ab, in dem Sie beide genügend Zeit haben und entspannt sind, um sich auf die intime Fragerunde einzulassen.
  • Wenn Sie möchten, dass Ihr Liebesleben eine solide, vertrauensvolle Basis hat, muss Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin bereit sein, auf Ihre Fragen zu antworten. Dabei ist es wichtig, dass er oder sie sich respektiert fühlt und wohlfühlt. Bewerten Sie ihn oder sie nicht, hören Sie zu und zeigen Sie Geduld.

Die Eigenheiten von Partnerin oder Partner respektieren

Auch wenn Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin viele Gemeinsamkeiten haben, sind Sie nicht in allen Punkten gleich. Jede Person hat ganz individuelle Vorlieben, Wünsche und Grenzen. Für eine ausgewogene und erfüllende Liebesbeziehung sollten Sie diese Unterschiede unbedingt berücksichtigen.

  • Stülpen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin auf keinen Fall Ihre eigenen Vorlieben und Präferenzen über, wenn diese ihm oder ihr völlig fremd sind. Jede Person ist anders. Diese Unterschiede sind das Salz in der Suppe - egal, ob es sich um eine Freundschaft oder um eine Liebesbeziehung handelt.
  • Zwingen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin nichts auf und respektieren Sie seine bzw. ihre Grenzen. Indem Sie offen kommunizieren und sich austauschen, legen Sie eine gute Basis für einen ehrlichen und respektvollen Umgang miteinander.
  • Nehmen Sie die Unterschiede zwischen Ihnen als Anreiz dafür, sich offen und aufgeschlossen zu zeigen. Ihre Neugier an den Wünschen und Vorlieben der anderen Person wird die Zweisamkeit in Ihrer Beziehung weiter stärken.
  • Auch wenn es in erster Linie um die gute Kommunikation im Bett geht, sollten Sie auch Interesse an anderen Themen zeigen, wie Familiengeschichte, Werte und Erfahrungen aus der Vergangenheit. Das hilft Ihnen dabei, die Person als Ganzes zu begreifen und ihre tiefsten, intimen Wünsche besser zu verstehen.

Die eigenen Bedürfnisse klar artikulieren

Die Bedürfnisse und Grenzen von Partnerin bzw. Partner zu kennen und zu respektieren ist grundlegend. Genauso wichtig ist es aber auch, die eigenen Erwartungen zu artikulieren. Erzählen Sie von Ihren Sexfantasien und Vorlieben, damit Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin sich darauf einstellen kann. So gehen Sie dabei am besten vor:

Sich klar ausdrücken

  • Drücken Sie sich klar aus: Verwenden Sie eine klare Sprache, um Ihre eigenen Erwartungen zu kommunizieren. Sagen Sie deutlich, was Sie möchten - ohne Tabus, sondern mit ganz viel Offenheit.
  • Formulieren Sie positiv: Es gibt unterschiedliche Arten und Weisen, sich auszudrücken. Sagen Sie zum Beispiel lieber: “Kannst du mich ein bisschen sanfter streicheln?” statt: “Nicht zu fest streicheln!”.
  • Zeigen statt reden: Zeigen Sie Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin ruhig, was Sie möchten, wenn Sie es nicht schaffen, es ihm bzw. ihr zu sagen. Nehmen Sie seine oder ihre Hand und führen Sie sie so, wie Sie es am liebsten mögen.

Sich behaupten, ohne aggressiv zu sein

Haben Sie keine Angst davor, in der ersten Person Singular zu sprechen. Schließlich geht es auch um Sie. Zeigen Sie sich dabei aber nicht aggressiv und zwingen Sie niemandem etwas auf. Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin wird es Ihnen danken.

  • Sprechen Sie in der Ich-Perspektive statt in der Du-Perspektive: So konzentrieren Sie sich im Gespräch auf Ihr eigenes Empfinden und Ihre Partnerin bzw. Ihr Partner hat nicht das Gefühl, sich vor Ihnen rechtfertigen zu müssen. Statt zu sagen: “Du verwendest immer zu wenig Gleitgel.” könnten Sie formulieren: “Ich mag es lieber, wenn du mehr Gleitgel verwendest.”
  • Sagen Sie geradeheraus, was Sie fühlen. Sprechen Sie über Ihre Lust und zeigen Sie auch, wenn Sie mit irgendetwas wirklich unzufrieden sind. So kann ein vertrauensvolles Gesprächsklima entstehen. Außerdem gilt: Je mehr Sie von sich preisgeben, desto besser werden Sie verstanden.
  • Machen Sie keine Eingeständnisse, was Ihre Lust und Leidenschaft angeht, aber haben Sie gleichzeitig auch Verständnis für die Bedürfnisse von Partnerin oder Partner. Diskussionen und Kompromisse sind für das Gleichgewicht in Ihrer Paarbeziehung grundlegend.
  • Vermeiden Sie unbedingt, dass es zu einem Bruch in Ihrer Kommunikation kommt. Verwenden Sie daher immer eine respektvolle Sprache und verletzen Sie Partnerin bzw. Partner nicht mit Ihren Worten.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Wählen Sie den Zeitpunkt, zu dem Sie Ihre Bedürfnisse und Wünsche für Ihr Sexleben ansprechen, mit Bedacht. Wenn Sie zu einem falschen Zeitpunkt vorpreschen, kann es sein, dass Ihr gut gemeinter Vorschlag, miteinander über das gemeinsame Sexleben zu sprechen, nach hinten losgeht. Aber welcher ist der richtige Moment, um auf konstruktive Art und Weise ein offenes Gespräch zu führen?

  • Wenn Sie merken, dass Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin im Moment mit persönlichen Dingen beschäftigt ist, oder wenn Sie selbst gestresst oder müde sind, verschieben Sie das Gespräch am besten auf einen späteren Zeitpunkt.
  • Nutzen Sie die positive Stimmung z. B. nach einem schönen Ausflug oder nach dem Austausch von Zärtlichkeiten aus. Eine entspannte Atmosphäre ist perfekt geeignet, um über intime Themen zu sprechen.
  • Sprechen Sie das Thema auf gar keinen Fall an, bevor Sie miteinander Sex haben wollen. Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin wird sich verpflichtet fühlen, sofort Ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen und fühlt sich eventuell dadurch unter Druck gesetzt.
  • Sorgen Sie für geeignete Rahmenbedingungen für ein intimes Gespräch: Wählen Sie einen ruhigen Ort aus, an dem Sie sicher sind, dass Sie nicht gestört werden. Planen Sie genügend Zeit für Ihr Gespräch ein und hören Sie aktiv zu, was Partnerin oder Partner zu sagen hat.
  • Respektieren Sie sich gegenseitig. Es kann sein, dass Ihr Gegenüber Schwierigkeiten hat, das eigene Schamgefühl zu überwinden. Geben Sie ihm oder ihr Zeit und vertagen Sie gegebenenfalls das Gespräch.

Günstige Rahmenbedingungen schaffen

Bevor Sie mit dem Gespräch beginnen, ist es wichtig, ein geeignetes Gesprächsklima zu schaffen, damit Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin sich Ihnen ohne Scheu öffnen und anvertrauen kann. Zeigen Sie deutlich, dass das Gespräch eine gute Gelegenheit ist, die intimsten Gedanken miteinander zu teilen, ohne dabei Gefahr zu laufen, von der anderen Person bewertet oder verurteilt zu werden.

Ein vertrauensvolles Klima und gegenseitigen Respekt fördern

  • Ehrlichkeit: Seien Sie ehrlich, in dem was Sie sagen. Dann wird Ihr Gegenüber auch bereit sein, mit Ihnen ehrlich zu sein.
  • Diskretion: Verbreiten Sie keine Informationen, die nur Sie beide etwas angehen. Indem Sie sich diskret zeigen und mit dem neu erworbenen Wissen nicht hausieren gehen, stellen Sie Ihre Aufrichtigkeit unter Beweis.
  • Zuverlässigkeit: Halten Sie Ihre Versprechen. Das ist wichtig für das Vertrauen in Ihrer Beziehung.
  • Fehler: Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, geben Sie das offen zu und entschuldigen Sie sich. Damit zeigen Sie, wie wichtig Ihnen die Beziehung ist.

Ablenkungen und Unterbrechungen vermeiden

  • Der Ort, den Sie für Ihr Gespräch aussuchen, sollte ruhig sein und keine Ablenkung bieten, damit Sie sich beide voll und ganz auf Ihr Gespräch konzentrieren können.
  • Legen Sie Ihr Smartphone weg und schalten Sie alle Bildschirme im Raum aus. Damit zeigen Sie, dass Sie sich auf das Gesagte konzentrieren und nicht durch äußere Einflüsse abgelenkt werden möchten.

Eine wohlwollende Haltung einnehmen

Wenn es um intime Themen geht, ist eine wohlwollende Haltung Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin gegenüber wichtig. Sie zeigen damit, wie wichtig Ihnen die andere Person ist:

  • Versuchen Sie, sich in Ihren Partner oder in Ihre Partnerin hineinzuversetzen, um ihn oder sie besser verstehen zu können. Das macht es für Sie beide einfacher, über Ihre Gefühle zu sprechen.
  • Geben Sie konstruktive Rückmeldungen. Vermeiden Sie es, zu kritisieren und versuchen Sie anstattdessen Lösungen zu finden, die für beide in Ordnung sind.
  • Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin sollte sich von Ihnen ermutigt und unterstützt fühlen. So tragen Sie dazu bei, dass Ihre Beziehung sich festigt.
  • Es ist nicht immer einfach, über Gefühle und andere intime Themen, wie die eigenen Vorlieben, Wünsche oder Ängste zu sprechen. Zeigen Sie sich daher geduldig und verständnisvoll und warten Sie ab. Mit der Zeit wird es leichter werden, über diese Themen zu sprechen.
  • Zeigen Sie Ihre Freude, wenn Sie es schaffen, ein Problem zu lösen. Auch im Liebesleben sollten Erfolge gebührend gefeiert werden.

Körperliche Nähe und Berührungen zulassen

Kommunikation in der Paarbeziehung funktioniert auch über Berührungen und Streicheleinheiten. Körperliche Nähe ermöglicht es Ihnen, Ihre Gefühle auszudrücken und die Bindung in der Beziehung zu stärken. Mit den folgenden Methoden können Sie Berührungen, Streicheleinheiten und andere Gesten nutzen, um besser im Bett zu kommunizieren:

  • Mit jeder Berührung zeigen Sie Ihre Gefühle: Liebe, Verlangen oder Trost lassen sich nicht nur mit Worten, sondern auch mit Gesten vermitteln. Eine sanfte Berührung am Arm oder ein Streicheln über die Wange reichen zum Beispiel schon aus, um Aufmunterung, Unterstützung und Zuneigung auszudrücken.
  • Jede Person ist anders. Das gilt auch für die Vorlieben bei Streicheleinheiten und Berührungen. Darum fragen Sie am besten nach, ob die Art und Weise, wie Sie Gesicht und Körper berühren und streicheln, gefällt oder nicht.
  • Achten Sie auf die Reaktionen von Partnerin oder Partner. Wenn Sie merken, dass Ihre Berührungen nicht gut ankommen, hören Sie am besten sofort damit auf.
  • Bleiben Sie immer in der Nähe von Partnerin oder Partner. Halten Sie Händchen, küssen Sie sich und gehen Sie nebeneinander im selben Tempo. Dadurch bleiben Sie auch emotional immer verbunden und Ihre Zweisamkeit wird gestärkt.

Nonverbale Kommunikation richtig deuten

Nonverbale Kommunikation ist neben den Worten ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation in der Partnerschaft. Körpersprache, Blicke, Mimik und Gestik haben immer auch eine Bedeutung. Es liegt an Ihnen, diese korrekt zu entschlüsseln und zu deuten, damit Sie so aufmerksam wie möglich aufeinander eingehen können. Mit diesen Tipps können Sie die nonverbale Kommunikation besser verstehen.

  • Achten Sie auf die Körperhaltung, die Gestik und die Mimik Ihres Gegenübers und versuchen Sie herauszufinden, in welchen Situationen bestimmte Signale auftreten. So können Sie diese besser deuten.
  • Manchmal sind nonverbale Signale mehrdeutig. Prüfen Sie nach, ob Sie die Signale richtig gedeutet haben und fragen Sie gegebenenfalls nach, was Ihr Gegenüber damit gemeint hat.
  • Achten Sie immer auf den Kontext, um die Bedeutung einer nonverbalen Botschaft richtig zu erfassen. Ein Lächeln kann zum Beispiel mehrere Bedeutungen haben: Freude, Verlegenheit, Schmerz. Vergewissern Sie sich immer, dass Sie die nonverbalen Signale nicht missverstehen.
  • Verlassen Sie sich auf Ihre Intuition. Mit der Zeit werden Sie die nonverbalen Botschaften immer besser analysieren können. Mit ein wenig Geduld wird es Ihnen gelingen, zwischen den Zeilen zu lesen und zu verstehen, was Ihr Partner oder Ihre Partnerin Ihnen mit Worten nicht sagen kann.
  • Auch Sie senden nonverbale Signale aus. Versuchen Sie, sich dieser Signale bewusst zu sein und achten Sie darauf, dass diese Ihren Gefühlen entsprechen.
  • Mit einem wohlwollenden Blick können Sie Ihre Liebe und Zärtlichkeit sowie Ihr Verlangen ausdrücken und damit das Sprechen über Gefühle erleichtern.