Breeding-Fetisch: Warum Paare die Vorstellung einer möglichen Schwangerschaft antörnt

Veröffentlicht am 18. Dezember 2024 von Natalia
Breeding-Fetisch: Warum Paare die Vorstellung einer möglichen Schwangerschaft antörnt

Manche Männer akzeptieren die körperlichen Veränderungen ihrer Partnerin während der Schwangerschaft nicht nur, sie sind regelrecht angetörnt davon! Die Lust, die durch den Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft entsteht, wird Breeding-Fetisch genannt. Wir haben für Sie recherchiert, was dahintersteckt.

Die Schwangerschaft wird von vielen Frauen als eine Zeit großer körperlicher und emotionaler Umwälzungen wahrgenommen. Gewichtszunahme, Übelkeit, Müdigkeit und andere Veränderungen machen es manchmal schwierig, sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Vor diesem Hintergrund mag es überraschend erscheinen, dass es tatsächlich einen Fetisch rund um die Schwangerschaftsthematik gibt. Männer mit Breeding-Fetisch mögen die Vorstellung, ihre Partnerin beim Sex zu schwängern. Und auch Frauen können diesen Fetisch haben. In diesem Artikel möchten wir diesem Fetisch auf den Grund gehen. Nach einer kurzen Begriffsklärung gehen wir darauf ein, warum es für manche Menschen lustvoll sein kann, mit dem Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft Sex zu haben. Anschließend geben wir ein paar Tipps, wie man diesen Fetisch sicher ausleben kann.

Was ist der Breeding-Fetisch?

Menschen mit Breeding-Fetisch fühlen sich von dem Gedanken, dass beim Sex eine Schwangerschaft entstehen könnte, angetörnt. Diese Art von Paraphilie tritt also auf, wenn während des Geschlechtsverkehrs ein reales Risiko besteht, dass eine Schwangerschaft entsteht. Die sexuelle Erregung hat ihren Ursprung dabei im Akt der Empfängnis. Es geht also nicht um die Verantwortung oder die Veränderungen, die danach eine Rolle spielen, wie etwa das Bedürfnis, sich um ein Baby zu kümmern.

Der Fetisch kann sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Für manche ist die Vorstellung, dass sich der Körper der Partnerin während der Schwangerschaft verändert, extrem anregend. Anderen bereitet vor allem der Prozess der Empfängnis Lust.

Der Breeding-Fetisch beschränkt sich übrigens nicht auf heterosexuelle Paare. Auch homosexuelle Paare und Transgender-Personen können diesen Fetisch haben. Der Fetisch geht also über sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten hinaus und betrifft ganz unterschiedliche Menschen und Beziehungsdynamiken.

Welche Praktiken gibt es im Breeding-Fetisch?

Der Breeding-Fetisch kann mit unterschiedlichen Sexpraktiken ausgelebt werden, die in ihrer Intensität und kreativen Umsetzung variieren können. Zu den grundlegenden Sexpraktiken des Breeding-Fetischs zählen Cumdump oder Creampie. Dabei werden Männer von der Vorstellung erregt, in der Partnerin zu ejakulieren, ohne ein Verhütungsmittel wie ein Kondom zu benutzen. Hier steht also das tatsächliche Risiko einer Schwangerschaft im Vordergrund.

Auch Dirty Talk rund um die Thematik der Schwangerschaft ist eine gängige Praxis. Zur Steigerung der sexuellen Erregung können zum Beispiele folgende Sätze gesagt werden:

  • “Ich möchte sehen, wie du unser Kind in dir trägst, und spüren, wie sich dein runder Bauch unter meinen Händen anfühlt.”
  • “Ich möchte dich komplett ausfüllen, spüren, dass du mir gehörst”.
  • “Ich will dein Sperma spüren und fühlen, wie du mich komplett ausfüllst.”
  • “Mach mir ein Kind. Füll mich mit deiner Leidenschaft aus.”

Manche Menschen, die diesen Fetisch praktizieren, fühlen sich auch vom Swingen angezogen, nehmen an Swingerpartys teil und tauschen Partner. In dieser Kombination kann die sexuelle Erregung auch von der Vorstellung ausgehen, dass ein anderer Mann die eigene Frau schwängert, was sozusagen eine extreme Version des Cuckoldings ist.

Eine ungewöhnlichere Form des Breeding-Fetischs ist, dass manche Menschen von der Vorstellung erregt werden,von einem Außerirdischen geschwängert zu werden. Für diese Sonderform des Breeding-Fetischs gibt es spezielle Sextoys, sogenannte Ovipositoren, Dildos, die vaginal oder anal eingeführt werden und in der Lage sind, ein Alien-Ei abzulegen. Die Nutzung eines solchen Fantasy Dildos verleiht Ihren Sexfantasien eine besonders aufregende Dimension.

Was Paare am Breeding-Fetisch finden

Um zu verstehen, was hinter dem Breeding-Fetisch steckt, muss man wissen, dass der Fetisch nicht unbedingt mit einem Kinderwunsch einhergehen muss. Auch Menschen, die ein kinderloses Leben führen und keine Kinder haben möchten, können diesen Fetisch haben. Die sexuelle Erregung hat nichts mit dem Wunsch zu tun, Eltern zu werden, sondern entsteht vielmehr aus der Kombi aus Risiko und Tabu, die mit dem Fetisch einhergeht.

Man kann diesen Fetisch mit dem Vergewaltigungsfetischismus vergleichen, bei dem die sexuelle Erregung von der Vorstellung ausgeht, Partnerin oder Partner zu vergewaltigen oder selbst vergewaltigt zu werden. Diesen Fetisch zu haben, bedeutet jedoch nicht, dass man sich tatsächlich wünscht, diese Szenarien in der Realität zu erleben. Und so ähnlich funktioniert auch der Breeding-Fetisch, der auf dem Risiko einer möglichen Schwangerschaft und dem Überschreiten von Grenzen beruht und oft mit dominanten Elementen einhergeht. Die Vorstellung eines dominanten Mannes, der seinen Samen in die unterwürfige Frau einpflanzt, kann wiederum von manchen als frauenfeindliche Haltung wahrgenommen werden.

In englischsprachigen Fetisch Communitys wird diese Art von Fetisch oft als Breeder Kink bezeichnet. Die in dieser Community verwendete Sprache entstammt zu großen Teilen einem landwirtschaftlichen Vokabular. So wird ein dominanter Mann, der seine Partnerin schwängern will, als Bull (Stier) bezeichnet. Das Sperma wird Seed (Samen), und die Frau, die schwanger werden soll, Sow (Sau) genannt.

Diese Begrifflichkeiten mögen für manche schockierend sein, aber für diejenigen, die den Fetisch praktizieren, sind sie Teil der Fantasie. Der Reiz liegt für diese Menschen darin, ihre Rollen und die erfundenen Szenarien auszuleben. Sämtliche sexuelle Handlungen finden selbstverständlich immer einvernehmlich und in gegenseitigem Respekt statt.

Paare, die sich vom Breeding-Fetisch angezogen fühlen, mögen meistens den Tabu-Gedanken. Die sexuelle Erregung, die davon ausgeht, hat mit dem bloßen Wunsch nach Fortpflanzung nicht viel zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Rollenspiel und ein Spiel mit der Macht, bei dem alle Beteiligten ihre Fantasien in einem sicheren und einvernehmlichen Rahmen ausleben können.

Wie man den Breeding-Fetisch sicher ausleben kann

Wenn Sie der Gedanke der Ejakulation erregt, Sie aber keine Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheit riskieren möchten, warum versuchen Sie es dann nicht mit einem Spritzdildo? Dazu wird der spezielle Dildo einfach mit einem speziellen Sperma-Gleitgel befüllt. Im entscheidenden Moment können Sie dann selbst die Ejakulation auslösen. So können Sie den Sex mit Ejakulation ohne die damit verbundenen Risiken ganz einfach simulieren.

Auch Dirty Talk rund um den Breeding-Fetisch kann eine Quelle der Lust sein, sofern alles einvernehmlich abläuft. Sie können den auf den Fetisch abgestimmten Dirty Talk sogar beim geschützten Geschlechtsverkehr genießen. Indem Sie Wörter und Sätze verwenden, die mit der Vorstellung von Zeugungssex spielen, lässt sich Ihrem Liebesspiel eine aufregende Dimension verleihen, während Sie gleichzeitig die Sicherheit haben, dass kein Risiko besteht.

Schließlich gibt es online eine große Breeder-Community auf Plattformen wie TikTok, Reddit oder OnlyFans. Indem Sie in der Community aktiv werden, können Sie eine Beobachterrolle einnehmen, ohne selbst aktiv zu werden. Das ist so ähnlich, wie wenn man Pornofilme anschaut, ohne selbst bestimmte sexuelle Handlungen auszuleben. Die Community ist eine Möglichkeit, Ihre Neugier zu befriedigen und sich inspirieren zu lassen, ohne dazu Ihre Komfortzone verlassen zu müssen.

Der Breeding-Fetisch ist ein Ausdruck des sexuellen Verlangens wie jeder andere Fetisch auch. Solange alle sexuelle Handlungen in gegenseitigem Respekt und Einvernehmen ablaufen und die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet ist, gibt es keinen Grund, den Fetisch nicht auszuleben. Wie bei jedem Fetisch oder Kink ist es entscheidend, diesen mit einer Person auszuleben, die Ihre Wünsche und Fantasien teilt. Wenn Sie Glück haben und diese Person gefunden haben, genießen Sie es, gemeinsam zu experimentieren, kreativ zu sein und Ihren sexuellen Fantasien freien Lauf zu lassen. Schließlich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, und das macht jede erotische Erfahrung so einzigartig und aufregend!