Red Flags beim Dating: So erkennen Sie die Warnhinweise für eine toxische Beziehung

Veröffentlicht am 5. Februar 2025 von Laura
Red Flags beim Dating: So erkennen Sie die Warnhinweise für eine toxische Beziehung

Am Anfang einer neuen Beziehung scheint alles perfekt zu sein. Wer verliebt ist, sieht die ersten Warnhinweise für eine toxische Beziehung meistens nicht. Scheinbar harmlose Verhaltensweisen offenbaren dann im Laufe der Zeit, auf wen Sie sich eingelassen haben. Das LOVE Team erklärt Ihnen in diesem Artikel, welche Red Flags für eine toxische Beziehung Ihre Aufmerksamkeit verdienen.

Die ersten Wochen einer neuen Beziehung fühlen sich wunderbar leicht und euphorisch an. Alles scheint perfekt zu sein. Jeder gemeinsame Moment ist der Beweis für Sie, dass Sie die große Liebe endlich gefunden haben. Es ist unmöglich, sich vorzustellen, dass etwas schiefgehen könnte. In genau diesem Zustand der Verliebtheit kann es leicht passieren, dass man nur das sieht, was man sehen will.

So bleiben manche Verhaltensweisen anfangs unbemerkt, obwohl sie eigentlich viel über die Persönlichkeit von Partnerin oder Partner aussagen. Während manche davon harmlos sind und schnell wieder an Bedeutung verlieren, sind andere viel tiefgreifender. Sie können die neue Beziehung langfristig komplizieren. Daher ist es wichtig, diese Verhaltensweisen rechtzeitig zu erkennen.

Was sind diese Red Flags, über die man wirklich nachdenken sollte? In diesem Artikel hat das LOVE Team sich mit diesem Thema beschäftigt und einige Warnhinweise aufgelistet, die ein erstes Anzeichen dafür sein können, dass Ihre Beziehung in einer großen Enttäuschung und vielleicht auch einer Trennung enden wird.

Mangelnder Respekt für Servicepersonal

Ihr neuer Partner oder Ihre neue Partnerin ist die liebenswerteste Person, die Sie sich vorstellen können. Er oder sie ist aufmerksam, charmant und hat immer ein offenes Ohr für Sie. Aber achten Sie mal darauf, wie er oder sie mit anderen Menschen umgeht.

Zum Beispiel im Restaurant, im Café oder beim Einkaufen: Wer mit dem Servicepersonal schroff spricht, unfreundlich umgeht und Höflichkeitsfloskeln ignoriert, hat kein harmloses, normales Verhalten. Wer fordert statt bittet, die Stimme erhebt, um gehört zu werden, und herablassend mit anderen umgeht, hat ein Verhalten, das viel über die wahre Persönlichkeit aussagt.

Vielleicht werden Sie heute noch wie eine Königin oder ein König behandelt. Aber das kann sich schnell ändern, wenn sich die erste Verliebtheit gelegt hat. Eine Person, die andere nicht respektiert, zeigt sich am Ende oft von einer weniger schmeichelhaften Seite, auch in der Partnerschaft. Fragen Sie sich also: Wollen Sie wirklich eine ernsthafte Beziehung mit jemandem aufbauen, der so mit anderen Menschen umgeht?

Immer verfügbar: Anzeichen für emotionale Abhängigkeit

Eine Partnerin oder einen Partner zu haben, die oder der jede Gelegenheit nutzt, um Sie zu sehen, ist schmeichelhaft. Sie oder er nimmt sich viel Zeit für Sie, sagt zu jedem Date ja, scheint immer bereit zu sein und sich Ihrem Zeitplan anzupassen ... Da sollten bei Ihnen schon die Alarmglocken läuten: Liegt das wirklich daran, dass Sie unwiderstehlich sind, oder daran, dass sie oder er nichts anderes zu tun hat?

Hinter einem völlig leeren Terminkalender außerhalb Ihrer Beziehung können sich viele Dinge verbergen, zum Beispiel ein sehr kleines soziales Netz aus Freunden und Familie, wenig Hobbys und persönliche Ziele. Auf lange Sicht besteht die Gefahr, dass sich diese ständige Verfügbarkeit in eine emotionale Abhängigkeit verwandelt. Wenn Sie die einzige Person sind, die ihren oder seinen Alltag ausfüllt, müssen Sie damit rechnen, dass sie oder er immer anhänglicher wird ... und Ihnen irgendwann die Luft ausgeht.

Eine ausgeglichene Beziehung funktioniert nur mit zwei zufriedenen Menschen, die sowohl ein eigenes als auch ein gemeinsames Leben haben, und nicht mit einer totalen Verschmelzung. Wenn Ihre neue Partnerin oder Ihr neuer Partner ausschließlich an Ihnen interessiert zu sein scheint, ist es vielleicht an der Zeit, sich zu fragen, warum.

Besessen von dem oder der Ex: Wenn die Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht

Niemand bleibt von komplizierten Beziehungsgeschichten verschont. Manche Trennungen hinterlassen Spuren, und es ist normal, dass der ein oder andere eine schmerzhafte Trennung erlebt hat. Aber zwischen einer schwierigen Vergangenheit und einer Obsession besteht ein gewaltiger Unterschied.

Wer ständig über verflossene Beziehungen spricht, und schlecht über den oder die Ex redet, hat noch nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen. Denn das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass - es ist Gleichgültigkeit. Einer vergangenen Beziehung nachzutrauern, bedeutet, dass man weiterhin einen emotionalen Bezug dazu hat.

Fragen Sie sich doch einmal, was passiert, wenn Ihre Beziehung irgendwann in die Brüche geht? Sind Sie dann sein oder ihr ständiges Kritikthema? Für alle Beteiligten ist es sicherlich am besten, Sie lassen Ihre Partnerin oder Ihren Partner zunächst einmal mit der eigenen Vergangenheit abschließen, bevor Sie beide eine neue Beziehung eingehen. Eine gesunde Beziehung beginnt mit jemandem, der nach vorne blicken kann, nicht mit jemandem, der noch die Geister der Vergangenheit mit sich herumschleppt.

Gaslighting: Manipulation in der Beziehung

Gaslighting ist eine Form der Manipulation, bei der Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin die Realität verzerrt, Tatsachen herunterspielt oder Sie regelrecht an Ihren eigenen Erinnerungen zweifeln lässt. Nach und nach verlieren Sie das Vertrauen in Ihre Wahrnehmung der Dinge, als ob Ihr Gedächtnis oder Ihr Urteilsvermögen ständig in Frage gestellt würden.

Zunächst mag das harmlos erscheinen: ein kleiner Widerspruch hier, eine offensichtliche Lüge dort, die Sie durchgehen lassen, um einen unnötigen Konflikt zu vermeiden. Doch diese Psychospielchen können schnell ausarten. Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin kann so weit gehen, das Offensichtliche zu leugnen, zu behaupten, etwas nie gesagt zu haben (obwohl Sie den Beweis dafür haben) oder Sie zu Verhaltensweisen zu drängen, die Ihnen nicht passen - auch im intimen Bereich.

Wer ein solches Verhalten zeigt, hat ganz klar den Willen, die Kontrolle zu übernehmen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Realität immer wieder in Frage gestellt wird, sollten Sie einen Schritt zurücktreten. Lassen Sie sich nicht aus der Bahn werfen.

Kontrollzwang

Manche Red Flags mögen anfangs harmlos erscheinen, können aber schnell erdrückend oder sogar gefährlich werden. Wenn Ihre Partnerin oder Ihr Partner zu allem eine Meinung hat - vor allem eine negative -, seien Sie vorsichtig. Egal ob Ihre Hobbys, Ihre Kleiderwahl, Ihre Ernährung oder Ihre Freunde kritisiert werden - das ist kein einfacher Meinungsaustausch, sondern ein Bedürfnis nach mehr Kontrolle.

Oft beginnt es ganz sanft, in Form von Witzen oder wohlmeinenden Ratschlägen: „Ich sage das nur, um dir zu helfen!“. Doch mit der Zeit werden diese Bemerkungen zu Vorschriften. Die Auswahlmöglichkeiten werden eingeschränkt und Sie erkennen, dass das, was als Kompromiss gedacht war, in Wirklichkeit eine Frage der einseitigen Kontrolle ist.

In einer gesunden Beziehung werden Entscheidungen von beiden getroffen. Wenn eine Person ständig ihren Willen durchsetzt, während die andere Person nachgibt, wird das Ungleichgewicht toxisch. Sie sollten niemals um Erlaubnis bitten müssen, um Sie selbst zu sein.

Exzessiver Alkohol- oder Cannabis-Konsum

Feiern gehen, mit Freunden etwas trinken gehen und hin und wieder einen feuchtfröhlichen Abend erleben, ist an sich kein Problem. Aber wenn Alkohol (oder eine andere Substanz) zum Pflichtprogramm wird, gibt es Grund zur Sorge.

Wer sich bei dem Gedanken an einen Abend ohne Alkohol unwohl zu fühlen scheint, wer keinen Film anschauen kann, ohne dazu eine Flasche Wein oder Bier zu öffnen, oder wer jede Gelegenheit nutzt, um zu trinken, zeigt erste Anzeichen für eine beginnende oder bereits bestehende Abhängigkeit. Solche Probleme lassen sich nicht durch Liebe lösen. Sie können niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will.

Dasselbe gilt für einen übermäßigen Cannabiskonsum. Ein gelegentlicher Joint ist eine Sache, aber wenn das Rauchen zu einem täglichen Reflex wird, kann das die Beziehung schnell belasten. Bevor Sie einen Schritt weitergehen, sollten Sie sich fragen, ob Sie bereit sind, mit diesem Lebensstil umzugehen - und mit den Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Unkontrollierbare Wut

Jeder hat mal Stress oder Momente, in denen man genervt ist. Wenn Ihre Partnerin oder Ihr Partner aber regelmäßig wegen Kleinigkeiten explodiert - ein Stau, eine Warteschlange, ein schlechter Arbeitstag -, kann sich dahinter ein viel größeres Problem verbergen.

Wenn Sie mitbekommen, dass er oder sie sich über einen Fremden aufregt, über den Computer schimpft oder den Kellner anmeckert, der angeblich zu lange braucht, dann sollten Sie sich fragen: Was wird morgen sein? Cholerische Menschen verschonen am Ende selten ihre Liebsten. Je mehr Zeit Sie miteinander verbringen, desto mehr werden Sie diesen Wutausbrüchen ausgesetzt sein - und eines Tages könnte sich diese Wut gegen Sie wenden.

Ein solches Verhalten lässt sich nicht mit Liebe und Geduld lösen. Ein gesunder Umgang mit Wut erfordert echte Arbeit an sich selbst, oft mit professioneller Hilfe. Bevor Sie also mit dieser Person versuchen, eine ernsthafte Beziehung aufzubauen, sollten Sie sich fragen, ob Sie bereit sind, mit einer cholerischen Person zusammenzuleben.

Lovebombing: Zu schön, um wahr zu sein?

Die neue Beziehung besteht noch nicht lange und schon werden Sie mit Liebe, Komplimenten und Aufmerksamkeiten überschüttet? Schon nach wenigen Tagen gelten Sie als die neue große Liebe? Keine Frage, das ist schmeichelhaft, aber vielleicht auch ein Hauch zu viel.

Beim Lovebombing werden Sie sozusagen mit Liebesbeweisen bombardiert, obwohl Sie sich noch gar nicht wirklich gut kennen. Sie werden als die große Liebe angesehen, als Traummann oder Traumfrau, die so lange hat auf sich warten lassen. Aber was ist morgen? Die große Bewunderung kann sich schnell in Ablehnung oder sogar Verachtung verwandeln.

Menschen, die Lovebombing praktizieren, haben in der Regel sehr extreme Gefühle. Sie suchen das Adrenalin der Leidenschaft, egal ob positiv oder negativ. Eine gesunde Beziehung lässt sich jedoch nicht auf einer emotionalen Achterbahnfahrt aufbauen. Bevor Sie sich von dieser intensiven Liebe mitreißen lassen, sollten Sie sich fragen, ob diese Begeisterung ehrlich gemeint ist ... oder ob Sie in einer Falle sitzen, aus der Sie nur schwer wieder herauskommen.

Red Flags erkennen … und entsprechend handeln

Zu Beginn einer neuen Beziehung ist es schwierig, einen objektiven Blick auf die Beziehung zu bewahren. Die Euphorie des Verliebtseins trübt das Urteilsvermögen. Was man unter anderen Umständen sofort als Red Flag erkennen würde, erscheint plötzlich als Pink Flag, also ein kleines Detail, das man herunterspielt, weil man alles rosa sieht. Diese Signale zu ignorieren, kann Sie jedoch direkt in eine toxische Beziehung führen.

Wie können Sie aber herausfinden, ob Ihre Zweifel begründet sind? Wenden Sie sich an Ihr Umfeld. Stellen Sie Ihren Freunden den neuen Partner oder die neue Partnerin vor. Ihre Freunde kennen Sie gut und wissen, was Sie im Liebesrausch leicht übersehen könnten. Wenn er oder sie sich weigert, sich mit Ihren Freunden oder Verwandten zu treffen, ist das bereits ein erstes Anzeichen.

Bringen Sie dann die Dinge auf den Punkt. Sprechen Sie miteinander über das, was Ihnen Sorgen bereitet, und beobachten Sie die Reaktion Ihres Gegenübers. Eine ausgeglichene und aufrichtige Person wird Ihnen zuhören und sich mit Ihnen austauschen. Wenn das Gespräch jedoch umschlägt, Fakten geleugnet werden und Ihr Gegenüber in die totale Abwehrhaltung geht, ist es vielleicht an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen. In diesem Fall ist es besser, die neue Beziehung zu beenden, als sich an jemanden zu binden, der Ihnen womöglich Leid zufügt.

Eine neue Beziehung ist am Anfang meistens wunderschön. Das Adrenalin, die Aufregung, das Gefühl, endlich die richtige Person gefunden zu haben - all das kann berauschend sein. Doch so schön es auch klingen mag, es ist unerlässlich, auch in diesen Situationen einen klaren Kopf zu behalten.

Eine Red Flag ist nie harmlos. Sie offenbart oft einen Charakterzug und dieses Signal zu ignorieren, kann unvorhersehbare Folgen haben und Sie zum Beispiel in eine toxische Beziehung führen. Wenn Sie sich mit irgendetwas nicht wohlfühlen oder Ihr neuer Partner oder Ihre neue Partnerin Ihre Grenzen überschreitet, dann haben Sie einen guten Grund, die Beziehung zu beenden.

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, achten Sie auf Ihre Bedürfnisse und scheuen Sie sich nie davor, ehrlich zu sein - zu sich selbst und zu den anderen. Denn letztlich ist es besser, sich heute zu trennen, als morgen vermeidbaren Kummer zu haben.